Kapitel 3

Must-have Top 5

(Mehr Hautpflegeprodukte brauchen Sie wirklich nicht)

Zu jedem Hauttyp gehört ein persönlicher Pflegeplan. Im Geschäft können Sie aus Dutzenden Produkten wählen, Sie brauchen jedoch nicht mehr als fünf: einen Reiniger, ein Gesichtswasser, ein Peeling, eine Feuchtigkeitscreme und eine Sonnencreme. Es ist ganz einfach: Wenn Sie sich an Ihren persönlichen Stufenplan halten, stehen die Chancen gut, dass sich Ihr Hautbild stark verbessert. Sie wissen nun, welchen Hauttyp Sie haben. Darauf ist Ihr persönlicher Stufenplan abgestimmt. Es gibt eine Vielzahl an Produkten, aus denen Sie wählen können, Worum es bei der Hautpflege jedoch geht, sind die folgenden fünf: ein Reinigungsprodukt (Cleanser), ein Gesichtswasser (Toner), ein Peeling (Exfoliant), eine Creme mit Antioxidantien und anderen wirksamen Inhaltsstoffen (Moisturizer) und eine Sonnencreme. Auf Ihnen basiert der Stufenplan, der bei fast jedem Hauttyp zu einem perfekten Ergebnis führt. Im Folgenden werden die Wirkungsweise und die Anwendung der fünf Produkte erklärt. Das sollten Sie erst lesen, sodass deutlich ist, wofür die Produkte dienen. Danach folgt ein Schema mit einem Stufenplan, der jeweils an die verschiedenen Hauttypen angepasst wurde.

Der Cleanser Weil alles mit sauberer Haut beginnt Ein Cleanser, auch Gesichtsreiniger genannt, ist für jeden Hauttyp notwendig. Im Laufe des Tages und der Nacht lagern sich Talg und abgestorbene Hautzellen ab. Auch die Luftverschmutzung hinterlässt Spuren auf der Haut. Wenn man diese Rückstände nicht entfernt, sieht die Haut glanzlos und unregelmäßig aus und die Wahrscheinlichkeit, dass Pickel und Falten entstehen, erhöht sich. Achten Sie vor allem darauf, einen milden, flüssigen Cleanser zu kaufen, der nur minimal schäumt. Er sollte sich leicht mit Wasser abwaschen lassen. Viele Produkte, die man in der Parfümerie oder im Drogeriemarkt kaufen kann, enthalten aggressive Inhaltsstoffe wie denaturierten Alkohol, Parfüm oder die Industrieseife Natriumlaurylsulfat, welche die Hautbarriere beschädigt. Das Ergebnis: Die Haut fühlt sich nach dem Reinigen trocken an und spannt. Langfristig garantiert das rote Flecken, Schuppen und Pickel. Diese Wirkung wollen Sie sicher nicht erreichen. Ebenso wenig geeignet ist aber auch ein zu reichhaltiger Cleanser, nach dessen Gebrauch sich die Haut klebrig statt sauber anfühlt.

Anwendung: Benetzen Sie Ihre Haut mit lauwarmem Wasser, massieren Sie den Cleanser mit sanften Bewegungen ein und spülen Sie ihn dann wieder ab. Bei sehr empfindlicher oder trockener Haut verwenden Sie den Cleanser nur abends und erfrischen Ihr Gesicht morgens nur mit Wasser.

Der Toner Weil er wirklich schön macht Dieses Produkt ist weniger bekannt. Und doch ist ein guter Toner ein sehr wichtiger Bestandteil der Hautpflege. Nach dem Reinigen kann man damit die letzten Reste des Cleansers entfernen. Außerdem enthält er beruhigende, feuchtigkeitsbindende und entzündungshemmende Inhaltsstoffe sowie Antioxidantien (siehe Kapitel 4 über Inhaltsstoffe). Das sind die Stoffe, die wirklich schön machen, und die kann die Haut immer gut gebrauchen. Sie sind zwar auch in Feuchtigkeitscremes enthalten, manche können jedoch besser in einer wässrigen Lösung aufgenommen werden. Ein guter Toner ist also auch eine Art Feuchtigkeitscreme. In fetteren Zonen des Gesichts kann er sie sogar ersetzen. Sie sollten aber aufpassen, welchen Toner Sie verwenden. Es sind herkömmliche Produkte erhältlich, von denen die Haut kribbelt – was kein gutes Zeichen ist. Wahrscheinlich enthalten sie Alkohol oder Minze: Bestandteile, die die Haut irritieren, austrocknen und den Alterungsprozess fördern. Auch ein Toner, der „die Poren verkleinert“ oder – anders gesagt – „adstringent“ ist, sollten Sie besser nicht kaufen. Die Wirkung wird nur behauptet, ein solches Produkt hat der Haut wahrscheinlich nichts zu bieten. Meiden sollte man auch solche Toner, die gut riechen (Parfüm ist ein Tabu für die Haut) oder gefärbt sind. „Natürliche“ Inhaltsstoffe wie Minze, Hamamelis oder Auszüge aus Zitrusgewächsen eignen sich ebenfalls nicht für einen Tonere, denn sie können die Haut irritieren und Hautprobleme verursachen.

Der Exfoliant Weil er den Teint frisch, strahlend und ebenmäßig macht

Nur wenige Menschen haben im Badezimmer einen Toner stehen, aber ein Exfoliant ist noch weniger verbreitet. Dieses Produkt entfernt abgestorbene Hautzellen, die sich fortwährend auf dem Gesicht anhäufen. Ab dem 30. Lebensjahr ist es wichtig, diese Schicht abgestorbener Zellen regelmäßig zu entfernen, weil sie die Haut glanzlos und blass werden lassen. Wird das nicht gemacht, verstopfen die Poren und der Talg kann nicht abfließen, wodurch auch schneller Pickel und Mitesser entstehen. Ein guter Exfoliant kann noch viel mehr. Er macht den Teint frischer, strahlender und ebenmäßiger. Er verbessert den Feuchtigkeitshaushalt der Haut und kann die Haut sogar straffen. In meinen Augen ein spektakuläres Produkt. Es geht hier aber nicht um die viel verkauften Scrubs, die mit kleinen Körnchen abgestorbene Hautzellen wegschleifen. Denn die können die Haut beschädigen und die natürliche Hautbarriere aus dem Gleichgewicht bringen.

Sie sollten Produkte mit sogenannten Hydroxysäuren verwenden. Es gibt drei Sorten:

Alpha-Hydroxysäuren (AHA) Beta-Hydroxysäuren (BHA) Poly-Hydroxysäuren (PHA)

Vielleicht haben Sie noch nie etwas von AHA, BHA und PHA gehört, sie sind jedoch allen Dermatologen bekannt. Die Wirkungsweise dieser Säuren auf der Haut ist eine der wichtigsten Entdeckungen der kosmetischen Dermatologie.

Was ist AHA?

AHAs werden auch Fruchtsäuren genannt. Die bekannteste AHA ist Glykolsäure (Glycolic acid). Sie ist wasserlöslich und bestens für trockene und sonnengeschädigte Haut geeignet. Sie macht den Teint strahlender und sorgt dafür, dass Feuchtigkeit besser gespeichert werden kann. In Tierversuchen stellte sich heraus, dass sie sogar das Hautkrebsrisiko senkt. Man sollte sich ein Produkt suchen, das eine Konzentration von mindestens sechs Prozent enthält. Mehr als zehn Prozent sollten es für eine tägliche Anwendung allerdings nicht sein, weil dann die Wirkung zu aggressiv wäre. Wenn Glykolsäure nicht oben auf der Liste der Inhaltsstoffe steht, kann man davon ausgehen, dass die enthaltene Konzentration nicht hoch genug ist. Eine weitere bekannte AHA ist Milchsäure (Lactic acid). Sie eignet sich besser für empfindliche Haut, scheint jedoch auch weniger effektiv zu sein

Was ist BHA?

Die bekannteste BHA ist Salicylsäure (Salicylic acid). Sie ist fettlöslich und darum bestens für fettige und zu Unreinheiten neigende Haut geeignet. Sie dringt in die Poren ein und löst den dort angesammelten Talg auf. Das macht sie zu einer der besten Mittel gegen Mitesser und Grieskörner. Man sollte ein Produkt suchen, das eine Konzentration von eineinhalb bis zwei Prozent enthält. Wenn die Salicylsäure am Ende der Liste der Inhaltsstoffe steht, kann man davon ausgehen, dass die Konzentration zu gering ist. Höhere Konzentrationen (ab acht Prozent) werden bei der Hornhaut- und Warzenbehandlung verwendet, sind für die Gesichtshaut jedoch nicht geeignet.

Was ist PHA?

Die bekanntesten PHAs sind laktobionische Säure (Lactobionic acid) und Glykonolakton. Obwohl die Wirkung mit der von Glykolsäure vergleichbar ist, dringen diese Stoffe nicht so leicht in die Haut ein, wodurch sie weniger effektiv scheinen. Sie haben jedoch den Vorteil, dass sie die Haut weniger reizen, und sind somit eine gute Alternative für sensible Haut. Für alle Exfoliants gilt: Sie sollten umsichtig angewendet werden, denn sie können die Haut anfangs reizen. Das ist auch nicht so ungewöhnlich, schließlich handelt es sich um Säuren. Wenn man die Dosierung jedoch langsam steigert, verträgt fast jeder einen der drei Exfoliants. Auch wichtig zu wissen: Exfoliants wirken nur bei einem niedrigen pH-Wert (Säuregrad). Man sollte deshalb vor dem Kauf eines Produktes danach fragen. Liegt er über 5, sollte man das Produkt besser nicht kaufen. Meiner Erfahrung nach verträgt fast jeder Glykolsäure, Milchsäure oder Salicylsäure. Personen, die allergisch auf Aspirin reagieren, sollten mit Salicylsäure aufpassen, denn diese hat die gleiche chemische Struktur. Anwendung: Nach dem Cleanser und dem Toner eine geringe Menge auf die Haut auftragen, nicht abspülen.

➤ Der Moisturizer Weil er die Haut gesund hält

Wie der Name bereits sagt, ist ein Moisturizer eine Creme, welche die Feuchtigkeit in der Haut bindet. Das ist vor allem für trockene und beschädigte Haut wichtig. Die Creme verhindert weiteren Feuchtigkeitsverlust und unterstützt die Regeneration der Hautbarriere. Es wurde bereits darauf hingewiesen: Bei fettiger Haut ist ein Toner manchmal bereits ausreichend. Ein Moisturizer kann fettige Haut zu sehr glänzen lassen und selbst Hautprobleme wie Pickel verursachen. Im Gegensatz zu dem, was in der Werbung behauptet wird, kann ein Moisturizer Falten nicht dauerhaft zum Verschwinden bringen. Allerdings fallen feine Linien und Fältchen mehr auf, wenn die Haut sehr trocken ist. Ein Moisturizer sorgt also nur dafür, dass sie für eine gewisse Zeit weniger ins Auge fallen. Wenn man ihn einmal nicht verwendet, werden die Fältchen sofort wieder sichtbar. Und doch ist ein Moisturizer sinnvoll, weil er dazu beiträgt, die Barrierefunktion der Haut intakt zu halten. Noch besser ist es, wenn er Stoffe wie beispielsweise Antioxidantien beinhaltet, die der Haut einen Zusatznutzen bieten und dem Entstehen neuer Falten oder Pigmentflecken entgegenwirken. Leider ist es auch einem Moisturizer schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Parfüm, denaturierter Alkohol und andere reizende Inhaltsstoffe machen einen Moisturizer wertlos und sogar schädlich für die Haut. Auch eine lange Reihe wirksamer Inhaltsstoffe auf dem Etikett sagt möglicherweise nur sehr wenig über den tatsächlichen Nutzen. Hersteller sind nicht verpflichtet, die Mengen anzugeben, die von diesen Stoffen in ihren Produkten enthalten sind. Es ist also aus Werbegründen sehr verlockend, einer Creme kaum messbare Mengen von allerlei an sich wirksamen Stoffen zuzufügen. Hinzu kommt noch, dass manche Inhaltsstoffe zwar nützlich sind, jedoch empfindlich auf Sauerstoff reagieren. So ist Vitamin C zum Beispiel schon zerfallen, bevor der Tiegel aufgeschraubt wurde. Schade ums Geld. Ein gutes Produkt befindet sich deshalb in einem sogenannten airless (luftdichten) Pumpspender und nicht in einem Tiegel. Im Allgemeinen kann man sagen, dass nützliche Substanzen in zu geringen Mengen enthalten sind, wenn sie unten in der Liste der Inhaltsstoffe genannt werden.

Anwendung: Nach dem Cleanser, dem Toner und einem eventuellen Exfoliant eine kleine Menge des Moisturizers in die Haut einmassieren. Der Exfoliant sollte eingezogen sein, bevor der Moisturizer aufgetragen wird. Wenn Ihre Haut sehr trocken ist, sollten Sie keinen Exfoliant verwenden und den Moisturizer auf der noch vom Toner feuchten Haut verreiben.

Der Preis sagt wenig über die Qualität

Der Preis eines Produktes bietet bei der Wahl eines Moisturizers keinen Anhaltspunkt. Eine Creme für einhundert Euro mit einer beeindruckenden Liste von Inhaltsstoffen kann für die Haut vollkommen nutzlos sein. Ich kenne jedenfalls keine einzige Substanz mit einer bewiesenen Wirkung, die eine Creme so teuer machen könnte. Auf der anderen Seite kann man von einer Creme zu ein paar Euro nicht erwarten, dass sie hochwertige und wirksame Stoffe enthält. Wenn ein Produkt so günstig ist, dann ist es nicht zwangsläufig schlecht, wird aber die Haut höchstens vor dem Austrocknen schützen und ihr weiter nichts bieten.

➤ Sonnencreme Weil sie die beste Anti-Faltencreme ist

Für die Pflege Ihrer Haut sollten Sie jeden Tag Sonnencreme verwenden. Die schützt die Haut vor der Hauptursache von Falten schlechthin: dem Sonnenlicht. Ob Sommer oder Winter, drinnen oder draußen – man ist der UV-Strahlung täglich ausgesetzt, und die ist zu 90 Prozent für die Hautalterung verantwortlich. Darum kann ich es nicht genug betonen: Sonnencreme ist die wichtigste und allerbeste Anti-Faltencreme. Wenn man damit früh beginnt, ist das eine Garantie für einen jungen, ebenmäßigen Teint bis ins hohe Alter. Man muss allerdings darauf achten, dass das Produkt UVA- und UVB-Schutz bietet und mindestens Lichtschutzfaktor 15 hat. Wichtig ist auch, dass man ausreichend viel verwendet. Für das Gesicht sollte es ungefähr ein halber Teelöffel sein. Auch Sonnencreme muss von guter Qualität sein. Mehr Informationen hierzu stehen in Kapitel 9.

Nun wissen Sie, welche Produkte wichtig sind und wie Sie sie nutzen sollten. Es gibt kleine Unterschiede in der Anwendung, wenn die Haut trockener, fettiger oder sensibler ist. In der Übersicht können Sie erkennen, welches die passende Pflege für Ihren Hauttyp ist.

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Unsinn All-in-one-Produkte

In unserer hektischen Zeit scheinen All-in-one-Produkte praktisch zu sein. Ich bin kein Befürworter dieses Trends. Einzelprodukte lassen sich besser variieren und bei Bedarf einfacher abwechseln. Der Vorteil von mehreren Produkten ist außerdem, dass man schneller merkt, wenn man etwas nicht verträgt. Das kann man dann seltener verwenden, weglassen oder ersetzen.

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Egal was auf der Verpackung auch behauptet wird: Ein Moisturizer lässt Falten nicht verschwinden. Er macht die feinen Linien nur etwas weniger sichtbar.


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Unsinn Augencreme

Eine spezielle Creme „für die empfindliche Haut um die Augen“ braucht man nicht. Eine Creme, die man um die Augen nicht verträgt, sollte man auch nicht auf den Rest des Gesichts auftragen. Man sollte stattdessen lieber in eine Creme investieren, die mild genug ist für die Augenkonturen. Auch die Sonnencreme sollte so mild sein, dass sie die Region um die Augen nicht reizt.

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Unsinn Dermatologisch getestet

Es klingt so verantwortungsbewusst: dermatologisch getestet. Aber es sagt eigentlich nichts. Getestet bedeutet schließlich nicht für gut befunden. Außerdem weiß man weder, an wie vielen Menschen es getestet, und wie der Test durchgeführt wurde, noch mit welchem Ergebnis.

Ich könnte es von den Dächern schreien: Sonnencreme ist die wichtigste und allerbeste Anti-Faltencreme, die es gibt.


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Unsinn Dass man nur eine Marke verwenden soll

Auch das ist bloß ein schöner Slogan: „Durch den Gebrauch von Produkten einer Linie wird die Wirkung verstärkt.“ Unsinn. Wer seine Haut gut pflegen möchte, muss auf die Inhaltsstoffe eines jeden Produktes achten. Es ist gut möglich, dass die eine Linie einen guten Reiniger hat, dass man aber die Feuchtigkeitscreme besser von einer anderen Linie kauft.

Zusammengefasst: Halten Sie sich an einfache Prinzipien, befolgen Sie die Anweisungen und lassen Sie sich von schlauen Marketingspezialisten nichts weismachen.

Kapitel 3

Must-have Top 5

(Mehr Hautpflegeprodukte brauchen Sie wirklich nicht)

Zu jedem Hauttyp gehört ein persönlicher Pflegeplan. Im Geschäft können Sie aus Dutzenden Produkten wählen, Sie brauchen jedoch nicht mehr als fünf: einen Reiniger, ein Gesichtswasser, ein Peeling, eine Feuchtigkeitscreme und eine Sonnencreme. Es ist ganz einfach: Wenn Sie sich an Ihren persönlichen Stufenplan halten, stehen die Chancen gut, dass sich Ihr Hautbild stark verbessert. Sie wissen nun, welchen Hauttyp Sie haben. Darauf ist Ihr persönlicher Stufenplan abgestimmt. Es gibt eine Vielzahl an Produkten, aus denen Sie wählen können, Worum es bei der Hautpflege jedoch geht, sind die folgenden fünf: ein Reinigungsprodukt (Cleanser), ein Gesichtswasser (Toner), ein Peeling (Exfoliant), eine Creme mit Antioxidantien und anderen wirksamen Inhaltsstoffen (Moisturizer) und eine Sonnencreme. Auf Ihnen basiert der Stufenplan, der bei fast jedem Hauttyp zu einem perfekten Ergebnis führt. Im Folgenden werden die Wirkungsweise und die Anwendung der fünf Produkte erklärt. Das sollten Sie erst lesen, sodass deutlich ist, wofür die Produkte dienen. Danach folgt ein Schema mit einem Stufenplan, der jeweils an die verschiedenen Hauttypen angepasst wurde.

Der Cleanser Weil alles mit sauberer Haut beginnt Ein Cleanser, auch Gesichtsreiniger genannt, ist für jeden Hauttyp notwendig. Im Laufe des Tages und der Nacht lagern sich Talg und abgestorbene Hautzellen ab. Auch die Luftverschmutzung hinterlässt Spuren auf der Haut. Wenn man diese Rückstände nicht entfernt, sieht die Haut glanzlos und unregelmäßig aus und die Wahrscheinlichkeit, dass Pickel und Falten entstehen, erhöht sich. Achten Sie vor allem darauf, einen milden, flüssigen Cleanser zu kaufen, der nur minimal schäumt. Er sollte sich leicht mit Wasser abwaschen lassen. Viele Produkte, die man in der Parfümerie oder im Drogeriemarkt kaufen kann, enthalten aggressive Inhaltsstoffe wie denaturierten Alkohol, Parfüm oder die Industrieseife Natriumlaurylsulfat, welche die Hautbarriere beschädigt. Das Ergebnis: Die Haut fühlt sich nach dem Reinigen trocken an und spannt. Langfristig garantiert das rote Flecken, Schuppen und Pickel. Diese Wirkung wollen Sie sicher nicht erreichen. Ebenso wenig geeignet ist aber auch ein zu reichhaltiger Cleanser, nach dessen Gebrauch sich die Haut klebrig statt sauber anfühlt.

Anwendung: Benetzen Sie Ihre Haut mit lauwarmem Wasser, massieren Sie den Cleanser mit sanften Bewegungen ein und spülen Sie ihn dann wieder ab. Bei sehr empfindlicher oder trockener Haut verwenden Sie den Cleanser nur abends und erfrischen Ihr Gesicht morgens nur mit Wasser.

Der Toner Weil er wirklich schön macht Dieses Produkt ist weniger bekannt. Und doch ist ein guter Toner ein sehr wichtiger Bestandteil der Hautpflege. Nach dem Reinigen kann man damit die letzten Reste des Cleansers entfernen. Außerdem enthält er beruhigende, feuchtigkeitsbindende und entzündungshemmende Inhaltsstoffe sowie Antioxidantien (siehe Kapitel 4 über Inhaltsstoffe). Das sind die Stoffe, die wirklich schön machen, und die kann die Haut immer gut gebrauchen. Sie sind zwar auch in Feuchtigkeitscremes enthalten, manche können jedoch besser in einer wässrigen Lösung aufgenommen werden. Ein guter Toner ist also auch eine Art Feuchtigkeitscreme. In fetteren Zonen des Gesichts kann er sie sogar ersetzen. Sie sollten aber aufpassen, welchen Toner Sie verwenden. Es sind herkömmliche Produkte erhältlich, von denen die Haut kribbelt – was kein gutes Zeichen ist. Wahrscheinlich enthalten sie Alkohol oder Minze: Bestandteile, die die Haut irritieren, austrocknen und den Alterungsprozess fördern. Auch ein Toner, der „die Poren verkleinert“ oder – anders gesagt – „adstringent“ ist, sollten Sie besser nicht kaufen. Die Wirkung wird nur behauptet, ein solches Produkt hat der Haut wahrscheinlich nichts zu bieten. Meiden sollte man auch solche Toner, die gut riechen (Parfüm ist ein Tabu für die Haut) oder gefärbt sind. „Natürliche“ Inhaltsstoffe wie Minze, Hamamelis oder Auszüge aus Zitrusgewächsen eignen sich ebenfalls nicht für einen Toner, denn sie können die Haut irritieren und Hautprobleme verursachen.

➤ Der Exfoliant Weil er den Teint frisch, strahlend und ebenmäßig macht

Nur wenige Menschen haben im Badezimmer einen Toner stehen, aber ein Exfoliant ist noch weniger verbreitet. Dieses Produkt entfernt abgestorbene Hautzellen, die sich fortwährend auf dem Gesicht anhäufen. Ab dem 30. Lebensjahr ist es wichtig, diese Schicht abgestorbener Zellen regelmäßig zu entfernen, weil sie die Haut glanzlos und blass werden lassen. Wird das nicht gemacht, verstopfen die Poren und der Talg kann nicht abfließen, wodurch auch schneller Pickel und Mitesser entstehen. Ein guter Exfoliant kann noch viel mehr. Er macht den Teint frischer, strahlender und ebenmäßiger. Er verbessert den Feuchtigkeitshaushalt der Haut und kann die Haut sogar straffen. In meinen Augen ein spektakuläres Produkt. Es geht hier aber nicht um die viel verkauften Scrubs, die mit kleinen Körnchen abgestorbene Hautzellen wegschleifen. Denn die können die Haut beschädigen und die natürliche Hautbarriere aus dem Gleichgewicht bringen.

Sie sollten Produkte mit sogenannten Hydroxysäuren verwenden. Es gibt drei Sorten:

Alpha-Hydroxysäuren (AHA) Beta-Hydroxysäuren (BHA) Poly-Hydroxysäuren (PHA)

Vielleicht haben Sie noch nie etwas von AHA, BHA und PHA gehört, sie sind jedoch allen Dermatologen bekannt. Die Wirkungsweise dieser Säuren auf der Haut ist eine der wichtigsten Entdeckungen der kosmetischen Dermatologie.

Was ist AHA?

AHAs werden auch Fruchtsäuren genannt. Die bekannteste AHA ist Glykolsäure (Glycolic acid). Sie ist wasserlöslich und bestens für trockene und sonnengeschädigte Haut geeignet. Sie macht den Teint strahlender und sorgt dafür, dass Feuchtigkeit besser gespeichert werden kann. In Tierversuchen stellte sich heraus, dass sie sogar das Hautkrebsrisiko senkt. Man sollte sich ein Produkt suchen, das eine Konzentration von mindestens sechs Prozent enthält. Mehr als zehn Prozent sollten es für eine tägliche Anwendung allerdings nicht sein, weil dann die Wirkung zu aggressiv wäre. Wenn Glykolsäure nicht oben auf der Liste der Inhaltsstoffe steht, kann man davon ausgehen, dass die enthaltene Konzentration nicht hoch genug ist. Eine weitere bekannte AHA ist Milchsäure (Lactic acid). Sie eignet sich besser für empfindliche Haut, scheint jedoch auch weniger effektiv zu sein.

Was ist BHA?

Die bekannteste BHA ist Salicylsäure (Salicylic acid). Sie ist fettlöslich und darum bestens für fettige und zu Unreinheiten neigende Haut geeignet. Sie dringt in die Poren ein und löst den dort angesammelten Talg auf. Das macht sie zu einer der besten Mittel gegen Mitesser und Grieskörner. Man sollte ein Produkt suchen, das eine Konzentration von eineinhalb bis zwei Prozent enthält. Wenn die Salicylsäure am Ende der Liste der Inhaltsstoffe steht, kann man davon ausgehen, dass die Konzentration zu gering ist. Höhere Konzentrationen (ab acht Prozent) werden bei der Hornhaut- und Warzenbehandlung verwendet, sind für die Gesichtshaut jedoch nicht geeignet.

Was ist PHA?

Die bekanntesten PHAs sind laktobionische Säure (Lactobionic acid) und Glykonolakton. Obwohl die Wirkung mit der von Glykolsäure vergleichbar ist, dringen diese Stoffe nicht so leicht in die Haut ein, wodurch sie weniger effektiv scheinen. Sie haben jedoch den Vorteil, dass sie die Haut weniger reizen, und sind somit eine gute Alternative für sensible Haut. Für alle Exfoliants gilt: Sie sollten umsichtig angewendet werden, denn sie können die Haut anfangs reizen. Das ist auch nicht so ungewöhnlich, schließlich handelt es sich um Säuren. Wenn man die Dosierung jedoch langsam steigert, verträgt fast jeder einen der drei Exfoliants. Auch wichtig zu wissen: Exfoliants wirken nur bei einem niedrigen pH-Wert (Säuregrad). Man sollte deshalb vor dem Kauf eines Produktes danach fragen. Liegt er über 5, sollte man das Produkt besser nicht kaufen. Meiner Erfahrung nach verträgt fast jeder Glykolsäure, Milchsäure oder Salicylsäure. Personen, die allergisch auf Aspirin reagieren, sollten mit Salicylsäure aufpassen, denn diese hat die gleiche chemische Struktur. Anwendung: Nach dem Cleanser und dem Toner eine geringe Menge auf die Haut auftragen, nicht abspülen.

➤ Der Moisturizer Weil er die Haut gesund hält

Wie der Name bereits sagt, ist ein Moisturizer eine Creme, welche die Feuchtigkeit in der Haut bindet. Das ist vor allem für trockene und beschädigte Haut wichtig. Die Creme verhindert weiteren Feuchtigkeitsverlust und unterstützt die Regeneration der Hautbarriere. Es wurde bereits darauf hingewiesen: Bei fettiger Haut ist ein Toner manchmal bereits ausreichend. Ein Moisturizer kann fettige Haut zu sehr glänzen lassen und selbst Hautprobleme wie Pickel verursachen. Im Gegensatz zu dem, was in der Werbung behauptet wird, kann ein Moisturizer Falten nicht dauerhaft zum Verschwinden bringen. Allerdings fallen feine Linien und Fältchen mehr auf, wenn die Haut sehr trocken ist. Ein Moisturizer sorgt also nur dafür, dass sie für eine gewisse Zeit weniger ins Auge fallen. Wenn man ihn einmal nicht verwendet, werden die Fältchen sofort wieder sichtbar. Und doch ist ein Moisturizer sinnvoll, weil er dazu beiträgt, die Barrierefunktion der Haut intakt zu halten. Noch besser ist er, wenn sie Stoffe wie beispielsweise Antioxidantien beinhaltet, die der Haut einen Zusatznutzen bieten und dem Entstehen neuer Falten oder Pigmentflecken entgegenwirken. Leider ist es auch bei einem Moisturizer schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Parfüm, denaturierter Alkohol und andere reizende Inhaltsstoffe machen einen Moisturizer wertlos und sogar schädlich für die Haut. Auch eine lange Reihe wirksamer Inhaltsstoffe auf dem Etikett sagt möglicherweise nur sehr wenig über den tatsächlichen Nutzen. Hersteller sind nicht verpflichtet, die Mengen anzugeben, die von diesen Stoffen in ihren Produkten enthalten sind. Es ist also aus Werbegründen sehr verlockend, einer Creme kaum messbare Mengen von allerlei an sich wirksamen Stoffen zuzufügen. Hinzu kommt noch, dass manche Inhaltsstoffe zwar nützlich sind, jedoch empfindlich auf Sauerstoff reagieren. So ist Vitamin C zum Beispiel schon zerfallen, bevor der Tiegel aufgeschraubt wurde. Schade ums Geld. Ein gutes Produkt befindet sich deshalb in einem sogenannten airless (luftdichten) Pumpspender und nicht in einem Tiegel. Im Allgemeinen kann man sagen, dass nützliche Substanzen in zu geringen Mengen enthalten sind, wenn sie unten in der Liste der Inhaltsstoffe genannt werden.

Anwendung: Nach dem Cleanser, dem Toner und einem eventuellen Exfoliant eine kleine Menge des Moisturizers in die Haut einmassieren. Der Exfoliant sollte eingezogen sein, bevor der Moisturizer aufgetragen wird. Wenn Ihre Haut sehr trocken ist, sollten Sie keinen Exfoliant verwenden und den Moisturizer auf der noch vom Toner feuchten Haut verreiben.

Der Preis sagt wenig über die Qualität

Der Preis eines Produktes bietet bei der Wahl eines Moisturizers keinen Anhaltspunkt. Eine Creme für einhundert Euro mit einer beeindruckenden Liste von Inhaltsstoffen kann für die Haut vollkommen nutzlos sein. Ich kenne jedenfalls keine einzige Substanz mit einer bewiesenen Wirkung, die eine Creme so teuer machen könnte. Auf der anderen Seite kann man von einer Creme zu ein paar Euro nicht erwarten, dass sie hochwertige und wirksame Stoffe enthält. Wenn ein Produkt so günstig ist, dann ist es nicht zwangsläufig schlecht, wird aber die Haut höchstens vor dem Austrocknen schützen und ihr weiter nichts bieten.

➤ Sonnencreme Weil sie die beste Anti-Faltencreme ist

Für die Pflege Ihrer Haut sollten Sie jeden Tag Sonnencreme verwenden. Die schützt die Haut vor der Hauptursache von Falten schlechthin: dem Sonnenlicht. Ob Sommer oder Winter, drinnen oder draußen – man ist der UV-Strahlung täglich ausgesetzt, und die ist zu 90 Prozent für die Hautalterung verantwortlich. Darum kann ich es nicht genug betonen: Sonnencreme ist die wichtigste und allerbeste Anti-Faltencreme. Wenn man damit früh beginnt, ist das eine Garantie für einen jungen, ebenmäßigen Teint bis ins hohe Alter. Man muss allerdings darauf achten, dass das Produkt UVA- und UVB-Schutz bietet und mindestens Lichtschutzfaktor 15 hat. Wichtig ist auch, dass man ausreichend viel verwendet. Für das Gesicht sollte es ungefähr ein halber Teelöffel sein. Auch Sonnencreme muss von guter Qualität sein. Mehr Informationen hierzu stehen in Kapitel 9. Nun wissen Sie, welche Produkte wichtig sind und wie Sie sie nutzen sollten. Es gibt kleine Unterschiede in der Anwendung, wenn die Haut trockener, fettiger oder sensibler ist. In der Übersicht können Sie erkennen, welches die passende Pflege für Ihren Hauttyp ist.

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Unsinn All-in-one-Produkte

In unserer hektischen Zeit scheinen All-in-one-Produkte praktisch zu sein. Ich bin kein Befürworter dieses Trends. Einzelprodukte lassen sich besser variieren und bei Bedarf einfacher abwechseln. Der Vorteil von mehreren Produkten ist außerdem, dass man schneller merkt, wenn man etwas nicht verträgt. Das kann man dann seltener verwenden, weglassen oder ersetzen.

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Egal was auf der Verpackung auch behauptet wird: Ein Moisturizer lässt Falten nicht verschwinden. Er macht die feinen Linien nur etwas weniger sichtbar.


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Unsinn Augencreme

Eine spezielle Creme „für die empfindliche Haut um die Augen“ braucht man nicht. Eine Creme, die man um die Augen nicht verträgt, sollte man auch nicht auf den Rest des Gesichts auftragen. Man sollte stattdessen lieber in eine Creme investieren, die mild genug ist für die Augenkonturen. Auch die Sonnencreme sollte so mild sein, dass sie die Region um die Augen nicht reizt.

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Unsinn Dermatologisch getestet

Es klingt so verantwortungsbewusst: dermatologisch getestet. Aber es sagt eigentlich nichts. Getestet bedeutet schließlich nicht für gut befunden. Außerdem weiß man weder, an wie vielen Menschen es getestet, und wie der Test durchgeführt wurde, noch mit welchem Ergebnis.

Ich könnte es von den Dächern schreien: Sonnencreme ist die wichtigste und allerbeste Anti-Faltencreme, die es gibt.


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Unsinn Dass man nur eine Marke verwenden soll

Auch das ist bloß ein schöner Slogan: „Durch den Gebrauch von Produkten einer Linie wird die Wirkung versträrkt.“ Unsinn. Wer seine Haut gut pflegen möchte, muss auf die Inhaltsstoffe eines jeden Produktes achten. Es ist gut möglich, dass die eine Linie einen guten Reiniger hat, dass man aber die Feuchtigkeitscreme besser von einer anderen Linie kauft.

Zusammengefasst: Halten Sie sich an einfache Prinzipien, befolgen Sie die Anweisungen und lassen Sie sich von schlauen Marketingspezialisten nichts weismachen.